„Schöner kann Lebens-Kunst nicht sein“ (6. August 2021)
Vernissage im Jakob Riedinger Haus
Stellten das Lebenskunst-Projekt im Jakob-Riedinger-Haus der Öffentlichkeit vor (von links): Sven Vinzens (Heimleiter), Tanja Göring (Leiterin der sozialen Betreuung), Sandra Mergler (Bewohnervertretung), Heiko Lörner (Verwaltungsleiter), Dominik Valent (Bewohnervertretung), Bezirkstagsvizepräsidentin Eva Maria Linsenbreder und Barbara Benz (Geschäftsführerin Vereinigte Stiftung für Körperbehindertenfürsorge in Unterfranken) Foto: Lörner
Würzburg. (mm) Lebenskunst bedeute, „mit so viel Dampf zu fahren, wie gerade im Kessel ist“. So zitierte Bezirkstagsvizepräsidentin Eva Maria Linsenbreder bei der Vernissage „Projekt Lebenskunst“ am Freitag (6. August) im Jakob-Riedinger-Haus den Schriftsteller Theodor Fontane. Das Wort des bekannten Autors passe recht gut in die Gegenwart, denn aufgrund der Corona-Pandemie „mussten wir alle lernen, mit dem zurechtzukommen, was angesichts der jeweiligen Hygiene-Regeln möglich ist“, sagte sie. Ganz ähnlich verhalte es sich mit den Künstlerinnen und Künstlern, deren Werke jetzt im Jakob-Riedinger-Haus zu sehen seien: „Sie sind oft körperlich eingeschränkt, aber sie nutzen das, was ihnen zur Verfügung steht, um wunderbare Bilder zu schaffen! Mit dem, was ihnen das Leben hier im Wohnheim ermöglicht, gestalten sie Kunst – schöner kann Lebens-Kunst nicht sein.“
Angeleitet von der Kunsttherapeutin Ulla Hieronymi-Pinnock hatten sich rund zwanzig Bewohnerinnen und Bewohner des Jakob-Riedinger-Hauses im Jahr 2019 an dem Projekt „Lebenskunst“ beteiligt. Wegen der Corona-Pandemie mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im vergangenen Jahr pausieren, aber schon im Februar dieses Jahres, als das neu gebaute Jakob-Riedinger-Haus bezogen wurde, sei der große Wunsch wach geworden, die „Lebenskunst“ in eine neue Projektphase zu starten, sagte Verwaltungsleiter Heiko Lörner.
Insbesondere entstand im Zuge dieser Projektphase ein gewaltiges Bild, das die Werte, die im Jakob-Riedinger-Haus herrschen, ausdrückt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten ihre Ideen einbringen. „Sie alle haben aktiv und engagiert mitgearbeitet. Entstanden ist damit ein selbstbewusstes Bekenntnis zum Leben und zur Kunst!“, betonte Linsenbreder.
Unterstützt wurde das Projekt von der Vereinigten Stiftung für Körperbehindertenfürsorge in Unterfranken, deren Aufgabe die Förderung Körperbehinderter durch Zuschüsse zu Integrationsmaßnahmen oder zu behindertengerechten Ausstattungen ist.
Verwaltungsleiter Lörner bezeichnete das große Bild als „ein neues Aushängeschild für das Jakob-Riedinger-Haus“. Heimleiter Sven Vinzens dankte insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses für deren „intensive und stets einfühlsame Arbeit“.